Geburtshilfe
Geburtsbehilfliches Krankenhaus
Um im Notfall schnell und effektiv helfen zu können werden adäquat eingerichtete Räumlichkeiten benötigt.
In unserem geburtshilflichen Krankenhaus, ein Anbau an die bestehende Krankenstation, können Patienten stationär aufgenommen und behandelt werden. Sowohl um Probleme in der Schwangerschaft als auch nach der Geburt, die Mutter und/oder Neugeborenes betreffen, kümmern wir uns. Kaiserschnitte und Notfallbehandlungen werden gemeinsam mit einheimischen und internationalen Ärzteteams in guter Qualität durchgeführt.
Das Krankenhaus wird auch als medizinisches Trainingszentrum dienen, in dem einheimische Hebammen und Ärzte weitergebildet und medizinische Helfer ausgebildet werden, damit im ganzen Land die Qualität der medizinischen Versorgung, vor allem der Geburtshilfe, verbessert wird.
Die Geburtshilfe ist in Hebammenhand und in der Regel entbinden die Frauen ambulant. Immer wieder kommen früh- oder mangelgeborene Kinder zu uns, die eine stationäre Aufnahme von Mutter und Kind erfordern. Auch haben wir die Möglichkeit, Frauen nach schweren Geburten und Komplikationen bei uns unterzubringen.
Im Obergeschoss befinden sich die Ruheräume für das 24-Stunden-Personal, die Lagerräume und der große Unterrichtsbereich mit medizinischer Bibliothek.
Hebammenmobil
Seit Herbst 2009 betreiben wir das Hebammenmobil – unser erstes Projekt auf Madgaskar!
Diese Arbeit haben wir gestartet, um dazu beizutragen, dass künftig weniger Neugeborene im Müll entsorgt werden – ein bisher gängiges Problem. Es macht uns glücklich, dass seit dem Start des Hebammenmobils alle unsere Frauen ihre Kinder behalten haben.
Unser Hebammenmobil „Sage-femme mobile“ entstand aus einem ausgedienten Bankmobil, das wir – mit Hilfsgütern beladen – von Deutschland nach Madagaskar gebracht haben.
An vier Abenden pro Woche arbeiten wir (eine Hebamme, ein Allgemeinarzt, ein Kinderdienstmitarbeiter und ein Fahrer) an festen Standorten in den Straßen der Hauptstadt, Antananarivo. Den Frauen und Kindern, die in Geschäftseingängen und anderen Unterschlüpfen ihre kargen Nachtlager aufschlagen, bieten wir so die notwendige medizinische Versorgung an. Neben der medizinischen Hilfe ist es wichtig, dass die Menschen, die so am Rande der Gesellschaft leben, einen Ansprechpartner haben. Wir kommen dorthin, wo die Menschen zu Hause sind und hören ihre Nöte.
Seit Herbst 2012 fährt unser Hebammenmobil zusätzlich auch noch nahezu jede Woche in verschiedene Buschdörfer außerhalb der Hauptstadt, die ansonsten im Umkreis von ca 20 km keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Bei den zweitägigen Einsätzen können wir jeweils ca. 100 Patienten medizinisch versorgen.
Die gute Nachricht ist, dass die von uns Betreuten schon nach kurzer Zeit weniger oft kommen, weil sie gesünder sind!
Lesen Sie hierzu auch den Zeitungsbericht „Mit dem Hebammen-Mobil durch Madagaskar“ von Klaus Heimer, Ärzte Zeitung, 23.05.2011. Klaus Heimer hat uns vor Ort besucht und kennt unsere Arbeit.